16 Tage, 8 Länder, 1 Bushaltestelle – eine Bilanz

Weimar war schon cool. Um 20:00 Uhr schlossen die Läden – und gefühlt auch die Stadt. Sogar das Licht in der Fußgängerzone machte Feierabend. Nur in ein paar Kneipen der Altstadt glimmte noch Leben auf – ein bisschen wie Kerzen in der Nacht.

Am nächsten Morgen: Start um 8:30 Uhr, voll motiviert für den letzten Part. Erstes Ziel: Gedenkstätte KZ Buchenwald. Blöd nur, dass wir pünktlicher waren als der Betrieb. Die Ausstellung öffnet erst um 10:30 Uhr – da waren wir schon wieder tief in Thüringen verschwunden.

Merke für alle Spontan-Reisenden: Gedenkstätten besucht man besser mit Vorplanung. Website checken, Führung buchen, Zeit mitbringen. Spontan hinfahren ist wie ungefragt zum Abendessen erscheinen: theoretisch möglich, praktisch eher schwierig.

Von Buchenwald aus rollten wir durchs grüne Herz Deutschlands Richtung Eichsfeld. Kurz vor dem nächsten Wolkenbruch retteten wir uns in eine Bushaltestelle – das einzig überdachte Café weit und breit. Die Strecke war trotzdem schön – Regen hin oder her.

Zur Belohnung (nach knapp 4.000 Kilometern!) gab’s in der Heimat Eschershausen das erste und letzte Spaghettieis der Tour. Während ein kurzer Schauer niederging, ließen wir es uns in der Gelati-Bude gutgehen. Dann riefen Ith und Deister zum Finale. Gegen 16:30 Uhr erreichten wir wieder unser Basecamp – Reise offiziell beendet.


Und hier ein paar Learnings, Beobachtungen und ganz subjektive Wahrheiten:

  • Spritpreise: In Deutschland ca. 30 Cent pro Liter teurer als in Tschechien. Muss man nicht verstehen, darf man sich aber drüber ärgern.
  • Bierpreise: In Tschechien kostet ein halber Liter Pivo im Restaurant rund 4,50 €. In Deutschland zahlt man dafür glatt das Doppelte. Für den gleichen Gerstensaft! Die Marge ist wie das Bier – ordentlich gezapft.
  • Beeindruckend: Riga und Warschau – da müssen wir unbedingt noch mal hin.
  • Erinnerungspflichtig: Die Gedenkstätten in Treblinka, Majdanek, Wolfsschanze, Buchenwald und Hoheneck haben uns bewegt. Viel Stoff zum Nachdenken – und definitiv nichts für den schnellen "Vorbeigucker".


Fakten zum Schluss:

  • gefahrene Kilometer: 3.848 km
  • Reisedauer: 16 Tage
  • Durchschnittsverbrauch: 4,8 l/100 km
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 59 km/h
  • Fahrzeit gesamt: knapp 69 Stunden

Reise-Awards 2025 (unser ganz subjektives Ranking):

  • Bestes Essen & Bier: Tschechien – unschlagbar im Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Schlechtestes Englisch: Polen – Hände und Google Translate empfohlen
  • Meiste Bargeld notwendig: Tschechien (vor allem in charmanten Cafés ohne Kartenzahlung)
  • Wenigste Kurven: Estland & Lettland – da kann man schon mal das Lenkrad loslassen
  • Meiste Kurvren: Slowakei
  • Wärmstes Bier: Polen
  • Schlechtestes Bett: Polen – vielleicht war’s auch einfach nur zu viel Pivo
  • Bestes Frühstück: Weimar – regional, liebevoll und mit echtem Kaffee
  • Längster Hotel-Check-in: Tallinn – planlos Uschi an der Reception
  • Größte Party: Zakopane – da steppt der Bär (und wahrscheinlich auch ein paar alte Säcke wie wir)
  • Beste Kartoffelpuffer: Vilnius – goldbraun, knusprig, traumhaft
  • Schönster Abend: Riga – Sonnenuntergang, Altstadt und das Gefühl, genau am richtigen Ort zu sein
  • Technik-Tipp: Mit Carpuride als CarPlay für Calimoto und MyMaps läuft die Navigation wie geschmiert.

Das war’s für dieses Jahr!

Wir hoffen, ihr hattet Spaß beim Mitreisen, Schmunzeln und Staunen. Sonnige Grüße aus dem Calenberger Land – bis zur nächsten großen oder kleinen Tour!

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