Bergfest in Polen – 2.000 Kilometer Wahnsinn auf zwei Rädern

Einen sonnigen Freitagabend aus Racławice im wunderschönen Karpatenvorland! Halbzeit, Leute! Acht Tage auf Achse, rund 2.000 Kilometer auf dem Tacho – unser Motorradurlaub durch Osteuropa läuft wie geschmiert. Oder besser gesagt: wie frisch geölte Ketten durch polnische Dörfer.

Warschau war unser Highlight der letzten Tage – eine echte Weltstadt! Mit knapp 2 Millionen Einwohnern, blitzsauberen Straßen und einer Mischung aus Historie, Moderne und ziemlich vielen E-Scootern. Im Vergleich wirkt Berlin fast wie... na ja, Kalkutta an der Spree. Keine Sorge, Berliner, ist liebevoll gemeint (meistens). 😄

Wir haben Vatertag 2025 stilvoll gefeiert – mit einem schnellen Bierchen in der Innenstadt und einer waghalsigen E-Scooter-Rallye, die sich fast so wild anfühlte wie früher der Sprint zur Feuerwehr in Ditterke.

Nach einem ausgiebigen Frühstück hieß es: Raus aus dem Großstadtdschungel, rein ins Abenteuer! Wobei – Abenteuer war heute eher Mangelware. Die Strecke von Warschau nach Racławice war, naja… sagen wir, eine zähe Angelegenheit. Von den 297 Kilometern gefühlt 290 durch Ortschaften mit Tempo-50-Schildern. Und die Dinger stehen hier wirklich überall. Polen, was soll das? Gas geben? Fehlanzeige. Da hilft nur: tief durchatmen, Helm richten und weiterbrummen.

Ein nachdenklicher Stopp auf unserer Route war das ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager Majdanek bei Lublin. Eine bedrückende, aber unglaublich wichtige Station. Das Lager wurde 1941 von der SS eingerichtet und diente später auch als Vernichtungslager – ähnlich wie Auschwitz-Birkenau. Im Juli 1944 befreite die Rote Armee das Lager, und es wurde das erste große KZ, das der Weltöffentlichkeit die Grauen der NS-Verbrechen offenbarte.

Heute ist Majdanek eine eindrucksvolle Gedenkstätte mit erhaltenen bzw. originalgetreu rekonstruierten Gebäuden. Besonders eindrücklich: das Monument „Tor zur Hölle“ am Eingang und das Mausoleum, in dem sich die Asche der Ermordeten befindet. Beide Orte sind durch den sogenannten „Weg der Ehre“ verbunden – ein Gang, der unter die Haut geht.

Nach diesem ernsten Zwischenstopp ging es weiter Richtung Südosten – bei sommerlichen 23 Grad, perfektem Fahrtwind und... leider weiterhin viel zu vielen Ortschildern. Willkommen im Land der Tempo-Bremser.

Aber egal – heute ist Bergfest! Wir haben die Hälfte der Tour geschafft, das Wetter ist ein Traum, und das Pivo im Glas ist so kalt wie das Herz eines Blitzer-Fans.

Grüße aus dem wunderschönen Polen – wir feiern uns, das Leben und den Sound unserer Auspuffrohre. Morgen geht’s weiter – wohin? Zakopane. Und Hauptsache, weniger Ortschaften.

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