Am heutigen Sonntag, dem Ruhetag vor dem letzten Hauptrundenspieltag, ging unsere kulturelle Reise nach Gleiwitz zum Museum des Radiosenders Gliwice.
Eines der markantesten Bauwerke in Oberschlesien ist der Funkturm des Radiosenders Gliwice. Die Station wurde 1934 und 1935 von der deutschen Firma Lorenz in Zusammenarbeit mit Siemens, Telefunken und anderen erbaut. Der Turm ist weltweit ein Unikat des Ingenieurwesens. Er besteht aus Lärchenholzbalken und wird von Messingschrauben zusammengehalten.
Der Turm gilt mit 111 m nach wie vor als das größte hölzerne Bauwerk der Welt. Die auf ganzer Länge angebrachte Leiter hat 365 Sprossen. Der Turm erfüllte im Laufe der Zeit eine Reihe von Funktionen. Er trug Antennen- und Tonabschirmanlagen und diente technischen Sende- und radiotelefonischen Verbindungsversuchen. Momentan sind mehr als 50 verschiedene Antennen auf dem Turm angebracht.
Der Überfall auf den Sender Gleiwitz am 31. August 1939 gehörte zu mehreren von der SS fingierten Aktionen vor Beginn des Zweiten Weltkrieges mit dem Tarnnamen «Unternehmen Tannenberg». Diese Vorfälle dienten als propagandistischer Vorwand für den Überfall auf Polen, den Beginn des Zweiten Weltkrieges. (siehe Wikipedia)
Am 10.August 1939 hatte der Chef des Sicherheitsdienstes des Reichsführers SS (SD) Reinhard Heydrich dem SS-Sturmbannführer Alfred Naujocks befohlen, einen Anschlag auf die Radiostation bei Gleiwitz in der Nähe der polnischen Grenze vorzutäuschen und es so erscheinen zu lassen, als seien Polen die Angreifer gewesen. Laut Naujocks hatte Heydrich gesagt: „Ein tatsächlicher Beweis für polnische Übergriffe ist für die Auslandspresse und für die deutsche Propaganda nötig.
Am 31.August 1939 wurde die Aktion am Sender Gleiwitz durchgeführt und am 1.September 1939, einem Freitag, erklärte Adolf Hitler Polen den Krieg:
«Polen hat heute Nacht zum ersten Mal auf unserem eigenen Territorium auch mit bereits regulären Soldaten geschossen. Seit 5:45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen! Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten! Wer mit Gift kämpft, wird mit Giftgas bekämpft. Wer selbst sich von den Regeln einer humanen Kriegsführung entfernt, kann von uns nichts anderes erwarten, als dass wir den gleichen Schritt tun. Ich werde diesen Kampf, ganz gleich, gegen wen, so lange führen, bis die Sicherheit des Reiches und bis seine Rechte gewährleistet sind.»
Im Anschluss an die Besichtigung der gut erhaltenen Anlagen von Gleiwitz speisten wir beim BK und haben den Panzer in einer Schnell-Waschanlage ein wenig vom schlesischen Dreck befreit.
Meinen Chip von der Garderobe, den ich eigentlich verloren hatte, habe ich heute im Rucksack gefunden. Der geht dann morgen zurück in die Halle.
Jetzt ist Spocht und Siesta angesagt. Mal schauen, was der Tag noch bringt.