Am 15.Mai 2023 führt unsere Reise von Stalidas durch die Berge der Nordseite bis zum Adelianos Kampos.
Dabei sind folgende Highlights auf der Fahrt:
Anogia (800 m)
Anogia ist ein Dorf am Nordabhang des Psiloritis-Massiv, südwestlich von Iraklion. Das Dorf liegt am höchsten Punkt einer Höhenstraße, die an besagtem Nordabhang entlang von Iraklion nach Westen führt. Von der Höhenstraße aus reichen Sackgassen ins Psiloritis-Massiv hinein, die höchste davon zum Observatorium auf dem Skinakas.
Im zweiten Weltkrieg war Anogia Ende April 1944 der erste Fluchtpunkt im Verlauf der Entführung des deutschen Generals Heinrich Kreipe. Die Entführer, Patrick Leigh Fermor, William Moss und eine Handvoll von kretischen Widerstandskämpfern, brachten den General mit dem Auto nach Anogia. Von dort aus schleppten sie ihn zu Fuß über das Psiloritis-Massiv an die Südküste der Insel, wo er auf ein Boot gepackt und nach Ägypten geschippert wurde. Im Verlauf des gleichen Jahres fanden auf Kreta immer wieder Sabotageaktionen von Widerstandskämpfern statt, die Anogia als Basis benutzten oder sogar aus dem Ort kamen. In einer Racheaktion zerstörten die deutschen Besatzer im August 1944 das Dorf und ermordeten viele seiner Bewohner. Für diese und andere Untaten nicht nur gegenüber den Einwohnern Kretas, sondern auch denen anderer griechischer Inseln, wurde der Kommandeur der deutschen Truppen, General Friedrich-Wilhelm Müller, in 1946 vor einem Gericht in Athen zum Tode verurteilt und exekutiert.
Skinakas (1737 m)
Der Skinakas ist einer der Vorberge des Psiloritis im gleichnamigen Massiv (das heutzutage auch wieder unter dem antiken Namen Ida-Gebirge bekannt ist). Auf dem Berg steht ein Observatorium, zu dem die höchste asphaltierte Straße Kretas hinaufführt. Westlich des Gipfels erstreckt sich die Nida-Hochebene, an deren Westrand sich die Idäische Grotte öffnet. In kalter Finsternis und zwischen Haufen aus Fledermauskot erblickte der Göttervater Zeus dort das Licht der Welt am Höhleneingang....angeblich.
Die Straße zum Observatorium nimmt ihren Anfang am Ortsrand von Anogia (von Osten kommend). Nicht nur wegen der Höhe, sondern auch wegen der Aussicht ist die Auffahrt eine Empfehlung für alle Rennradfahrer auf Kreta.
Berghütte Lakos Migerou (1577 m)
Oberhalb von Livádia am Nordrand des Psiloritis-Massiv steht in einer Senke am Berg eine Schutzhütte mit dem Namen Lakos Migerou (der Name könnte mit Wiesengrube übersetzt werden, sicher ist das aber nicht). Die Hütte wird als Ausgangspunkt für Wanderungen auf den Psiloritis (Mount Ida), den höchsten Berg Kretas, benutzt. Deswegen ist sie mit den Niederungen der Insel über eine asphaltierte Straße verbunden. Für Rennradfahrer ist diese Straße einer der härtesten Anstiege der Insel. Ablenkung beim Fahren versprechen neben der Straße stehende urige Hirtenunterstände im Trockensteinbau (Μητάτο auf Griechisch).
Quelle: https://rennradreisen.quaeldich.de/klassiker/kreta/strecke/