Am 16.Mai 2023 führt unsere Reise vom Adelianos Kampos durch und über die weissen Berge nach Chania. Dabei touchen wir auch das libysche Meer im Süden in Chora Sfakion.
Dabei sind folgende Highlights auf der Fahrt des heutigen Tages:
Bourolos-Pass (818 m) Asi-Gonia-Pass
Von Martin96 – Wer aus der Gegend um Rethymnon in Richtung Imbros- oder Kallikrátis-Kapsodasos-Pass vordringen möchte, muss zuvor zwangsläufig auch den Bourolos-Pass bezwingen, wenn nicht eine weite Schleife über Sellia entlang der Südküste Kretas gewählt wird.
Der Pass verläuft grob in West-Ost-Richtung, wobei aus Osten zwei Auffahrten heraufführen und bei der südlichen der beiden anfangs verschiedene Varianten möglich sind. Die östlichen Auffahrten sind landschaftlich recht ansprechend, während die Passhöhe selbst öde und unspektakulär ist. Stand Sommer 2017 lagen im oberen Bereich beider Ostauffahrten zahlreiche Steine auf der Fahrbahn, was in der Abfahrt erhöhte Aufmerksamkeit erfordert. Die kurze Westauffahrt war dagegen in sehr gutem Zustand.
Kallikrátis-Kapsodasos-Pass (729 m)
Von Martin96 – Der Kallikrátis-Kapsodasos-Pass liegt unweit der Südküste Kretas zwischen Kapsodasos und Kallikrátis. Wie überall auf Kreta gibt es leider kein Passschild und damit auch keinen offiziellen Namen des Übergangs. Auch auf den lokalen Landkarten ist er nicht verzeichnet. Der Inhaber von Olympic Bike in Rethymnon teilte dem Autor mit, dass der Übergang vor Ort entsprechend dem Ausgangspunkt der Südauffahrt als Pass von Kapsodasos oder eben Kapsodasos-Pass bekannt ist. An anderen Stellen liest man vom Kallikrátis climb. Wir können und wollen uns hier nicht festlegen.
Dabei handelt es sich hier nicht um einen Pass im herkömmlichen Sinn, denn die Straße verbindet nicht zwei Täler miteinander, sondern führt von der Südküste parallel zu einer Schlucht einen Hang hinauf ins Inselinnere. Dabei überwindet sie aber ähnlich einem Pass einen Hochpunkt. Dementsprechend kann die Südauffahrt reichlich Höhenmeter aufweisen, während auf der Nordauffahrt nur eine geringe Höhendifferenz zu überwinden ist.
Stand 2018 ist die gesamte Strecke in hervorragendem Zustand und weist einen sehr viel besseren Straßenbelag auf als die Straßen der Umgebung. Lediglich im unteren Teil der Südauffahrt lagen gelegentlich einige Steine auf der Fahrbahn, was aber nur in der Abfahrt erhöhte Aufmerksamkeit erfordert. Zudem ist die Straße größtenteils einspurig, kaum befahren und daher ein echter Genuss.
Imbros-Pass (821 m)
Von Martin96 – Der Imbros-Pass verbindet östlich des Gebirgsmassivs Lefka Ori (weiße Berge) die Nord- und Südküste Kretas. Die Südauffahrt verläuft parallel zu der auf Kreta bekannten Imbrosschlucht und die Passhöhe befindet sich, von Süden aus gesehen, kurz nach dem Ort Imbros. Da der Pass, wie offenbar alle Pässe auf Kreta, auf keiner Karte verzeichnet ist und keinen offiziellen Namen trägt, ist eine Namensgebung erforderlich, die hiermit wegen der beschriebenen Nähe zur Imbrosschlucht und dem Ort Imbros auf – Tusch – Imbros-Pass erfolgt.
Die Passstraße ist für kretische Verhältnisse sehr gut ausgebaut und befindet sich Stand Sommer 2017 in sehr gutem Zustand. Dennoch ist das Verkehrsaufkommen eher gering, gerade im Vergleich zu den oft stark befahrenen bekannten Alpenpässen. Zudem sind dem Autor auf dieser Strecke, wie überhaupt bei allen Runden auf Kreta, im Gegensatz zu den Alpen zum Glück keinerlei Motorräder begegnet.
Eine Besonderheit des Passes besteht darin, dass direkt an der Passhöhe die Auffahrt zum etwa 300 Meter höher gelegenen Asfendos-Pass abzweigt. Wer ganz unten von der Südküste Kretas aus startet und über den Imbros-Pass weiter zum Asfendos-Pass fährt, kann also gut 1100 Hm am Stück absolvieren.
Quelle: https://www.quaeldich.de/paesse/kallikratis-kapsodasos-pass/
Die Aradena Schlucht und Brücke
Die Aradena-Schlucht (griechisch Φαράγγι Αραδαίνας Farangi Aradenas) ist eine der weniger bekannten, aber dennoch eine der spektakulärsten Schluchten der Sfakia im Südwesten der griechischen Insel Kreta.
Der Schluchtausgang zum Libyschen Meer befindet sich einige Kilometer westlich von Loutro am sogenannten Marmara-Strand. Von dort aus windet sich die Schlucht nach Norden in Richtung der Lefka Ori (der „weißen Berge“) und erreicht unterhalb des Dorfes Aradena (griechisch Αράδαινα) ihre engste Stelle. Die Felswände gehen dort fast senkrecht 138 Meter in die Höhe bei einer Schluchtbreite von nur zirka 8 Metern in der Sohle und etwa 25 Metern an der Oberkante.
Etwas nördlich der engsten Stelle führt ein befestigter Saumpfad (griechisch καλντερίμι Kalderimi) in die Schlucht hinab, bis 1986 war er die einzige Möglichkeit, die Schlucht zu durchqueren. Der Pfad verband das einige Kilometer östlich der Schlucht gelegene Dorf Anopolis mit dem direkt am Westhang der Schlucht gelegenen Dorf Aradena und mit Agios Ioannis etwas weiter westlich.
Die Aradena-Schlucht ist erst seit wenigen Jahren – sofern sie nicht Wasser führt – auch ohne Kletterstrecken begehbar, die ehemals nur per Leiter und Seil zu überwindenden Passagen durch die Schluchtsohle können inzwischen durch einen gut begehbaren Saumpfad am Westhang der Schlucht umgangen werden. Der Aufstieg ab dem Meer bis Aradena dauert etwa drei Stunden.
1986 wurde eine Stahlträgerbrücke über die Engstelle gebaut, die Brücke ist eine Spende eines aus Agios Ioannis stammenden Mannes namens Vardinogiannis, welcher in die USA ausgewandert war und seinem Heimatdorf eine befahrbare Verbindung nach Anopoli und damit auch über Chora Sfakion an das restliche Straßennetz Kretas zukommen lassen wollte. Die Fahrbahn der Stahlkonstruktion besteht aus unbefestigten Holzplanken.
Erstmals 1993, alljährlich seit 2000 findet in den Sommermonaten von Juni bis Oktober Bungee-Jumping von der Brücke statt, angeblich der höchste Sprung von einer Brücke in Europa.